Siri Schrödel ist „Schule sorglos“-Coach in Neubiberg. Sie schildert, wie sie eine Schülern dabei unterstützte, ein besseres Verhältnis zu ihrer Lehrerin zu bekommen:
Meine Schülerin hatte große Probleme mit ihrer Lateinlehrerin. “Die mag mich nicht. Für die bin ich die doofste in der Klasse. Nie nimmt die mich dran.” waren noch die harmlosen Sätze.
Ich habe mir dann mit der Schülerin gemeinsam das Privatleben der Lehrkraft vorgestellt, nachdem wir im Gespräch darauf gekommen waren, dass auch Lehrer nur Menschen sind und neben der Schule ein Privatleben haben und dies auch nicht immer rund läuft. Wir haben dann gemeinsam nach (erfundenen!) Gründen gesucht, warum die Lehrerin so ist und das mit den Gefühlen des Mädchens verglichen. Ich habe ihr dazu gesagt, sie solle doch mal die Augen zumachen und mir erzählen, was sie sieht, wenn sie an die Lehrerin denkt. Da kam sofort: “Die hat ein “Hexenhaus” und eine Katze, die immer um ihre Beine läuft.”
Da das Mädchen auch eine Katze hat, hatten wir ideale Voraussetzungen. Sie hat sich dann abends immer vorgestellt, wie die Lehrerin mit ihrer Katze kuschelt und was da für Gefühle hochkommen (Streicheln, Schnurren, Wärme), so dass die Gefühle sich verändert haben.
Eines Tages kam das Mädchen dann zu mir und meinte von sich aus: “Ich glaube Frau X ist die Katze weggelaufen, die wirkte heute sehr traurig und voll von der Rolle in der Schule.”
Das Mädchen hat sich dann im Unterricht immer die Katze mit der Frau im Hexenhaus vorgestellt. Allein dieser positive Gedanke mit der Katze und dem “Menscheln” der Lehrerin hat zu mehr Verständnis geführt. Sobald dieser Aspekt klar war, ist sie etwas selbstbewusster in die Klasse gegangen und hat sich gerade zum Fleiß noch öfters gemeldet. Nachdem bald auch die Lehrerin den “Einsatz” bemerkt hat, wurde es ein normales “Schüler-Lehrer-Verhältnis” und die Schülerin geht wieder ohne Angst in den Unterricht dieser Lehrkraft.