Interessant für Eltern von Kindern im Alter von 5-15
Wann immer ich diesen Satz von einem Elternteil höre, freue ich mich. Weil es ein Anzeichen dafür ist, dass dieser Mensch ein wissbegieriges Kind zuhause hat.
Manche Eltern sind damit aber gar nicht so glücklich. Kürzlich sagte mir eine Mutter, für sie fühle es sich sehr schlimm an, die meisten Fragen ihres Kindes nicht beantworten zu können. Sie fühle sich dumm und hatte Angst, dass ihr Kind das genau so sehe.
Wenn Eltern die Fragen ihrer Kinder unter einem anderen Aspekt sehen, denke ich, erledigen sich solche negativen Gefühle sehr schnell.
Es geht um die Fragen, nicht um die Antworten!
Es ist überhaupt nicht wichtig, dass Sie Ihren Kindern alle Fragen beantworten. Das Fragen stellen ist es nämlich, worauf es ankommt. Während Ihr Kind eine Frage stellt, bilden sich Gehirn neue neuronale Verbindungen, kurz gesagt: Ihr Kind ist gerade dabei, intelligenter zu werden. Allein dadurch, dass es die Frage formuliert.
Um eine Frage zu formulieren, muss man über ein Thema nachdenken und es muss einem klar werden, dass es da eine Wissenslücke gibt. Das ist der Prozess, auf den es ankommt!
Wenn einem das klar ist, dann muss sich niemand mehr dumm fühlen, weil er eine Frage nicht beantworten kann. Geben Sie das ruhig zu, wenn Sie eine Antwort nicht wissen. Das gibt Ihrem Kind ein gutes Beispiel, dass es nämlich keine Schande ist, etwas nicht zu wissen.
Wenn Sie sich dann noch dafür interessieren, wie wohl die Antwort auf die Frage sein mag, lernt Ihr Kind ebenfalls etwas: Nämlich dass Lernen nie aufhört!
Antworten gemeinsam finden
Natürlich ist es schön, wenn Ihr Kind dann auch eine Antwort bekommt, aber die muss nicht von Ihnen kommen. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, woher sie die Info beschaffen können:
- Das Internet befragen (Legen Sie eine Linkliste mit Suchmaschinen und Verzeichnissen und vielleicht Wissensseiten an.)
- In der Bücherei schauen
- Experten fragen
- Schauen, ob es im Fernsehen in nächster Zeit eine Sendung zu dem Thema gibt
Das Fragebuch/die Fragekartei
Es ist wichtig, die Fragen des Kindes ernst zu nehmen und zu zeigen, dass es einem wichtig ist, dem Kind weiter zu helfen.
Nicht immer kann man die Antworten sofort recherchieren, deswegen ist es eine gute Idee, sie festzuhalten. Legen Sie ein kleines Buch oder eine Kartei an und wann immer ihr Kind eine Frage hat, schreibt es diese auf. Das trainiert auch gleich die Fertigkeiten im Schreiben/Formulieren und Ihr Kind lernt, wie wichtig Schreiben ist. Nehmen Sie sich dann eine halbe Stunde Zeit und recherchieren Sie dann gemeinsam mit Ihrem Kind.
Davon haben Sie beide etwas: Ihr Kind stillt seinen Wissenshunger, Sie lernen auch etwas dazu und vor allem machen Sie etwas gemeinsam!
Fragen, die man nicht beantworten kann
Auf viele Fragen gibt es einfach keine (allgemeingültige) Antwort. Wie sollen Eltern damit umgehen? Wenn Ihr Kind Fragen nach dem Sinn des Lebens und ähnliches stellt, ist es wichtig, sich klar zu machen, dass es keine zufriedenstellende Antwort geben kann, weil jeder Mensch anders ist.
Denken Sie mit Ihrem Kind gemeinsam nach, nähern Sie sich der Antwort an. Notieren Sie einige Punkte, damit Ihr Kind später noch einmal darüber nachdenken kann.
Zusammenfassung
- Seien Sie den Fragen Ihrer Kinder gegenüber offen.
- Ermutigen Sie Ihr Kind, Antworten auf seine Fragen zu finden.
- Bleiben Sie gelassen, wenn Sie eine Antwort nicht wissen und geben Sie es offen zu.
- Wenn Sie eine Frage nicht beantworten können, ermutigen Sie Ihr Kind, die Frage aufzuschreiben und recherchieren Sie später gemeinsam.
Links
Hier können Sie recherchieren, ob es TV-Sendungen zu dem Thema gibt: www.tvinfo.de
Viele Sendungen der ARD und des ZDF abrufbar: www.ardmediathek.de, www.zdf.de/ZDFmediathek
Viele Infos zu Technik, Natur, Geschichte, Kultur, Medien und mehr:
Für die Kleineren: www.wdr.de/wissen/kinder_wissen/themen
Portale bei denen man Fragen stellen kann (Achtung: Überprüfen Sie immer die Richtigkeit der Antworten!):