Kinder, die gerne schreiben, sind eher selten. Ansonsten vermeiden es Kinder und Jugendliche sich schriftlich auszudrücken, wann immer es geht.
Dabei ist Schreiben pure Magie. Ein Schriftstück, nein, ein einzelner Satz, kann das Leben von Menschen verändern, kann traurig machen, völlig euphorisch oder kann Leben zerstören.
- „Ich liebe dich“ – Dieser Satz versetzt uns in pure Euphorie, wenn er vom richtigen Menschen geschrieben wird.
- „Wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass wir Ihren Kredit kündigen“ lässt vielleicht Menschen in Armut verfallen.
- „Deutschland erklärt Polen den Krieg“ – dieser Satz auf einem Blatt Papier stürzt ganze Völker ins Unglück.
Sicher – allem geht ein Gedanke voraus, aber: Erst, wenn man es „Schwarz auf weiß“ hat, hat es eine Bedeutung, werden einem die Konsequenzen klar.
Wer schreibt, der drückt sich aus. Wer schreibt, der hat Macht – er kann etwas bewirken. Wer schreibt, der erreicht mehr.
So verführen Sie Ihr Kind zum Schreiben
Die Schrift verbessern
Manches Kind vermeidet das Schreiben (auch Erwachsene!), weil die Schrift einfach unleserlich ist. Dabei gibt es gute Gründe, eine gute, leserliche Schrift zu trainieren.
- Schreiben macht klug: Französische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Kinder, die gut schreiben können, auch besser lesen können als Kinder, die nur am PC schreiben. Das gilt für Leseanfänger – wer bereits eine gute Handschrift hat, kann bedenkenlos auch am PC arbeiten.
- Eine schlechte Schrift hemmt das Denken: Wenn das Gehirn hauptsächlich damit beschäftigt ist, die Wörter zusammenzusetzen, bleibt für den Inhalt nicht mehr viel Energie. Je flüssiger jemand schreiben kann, desto besser kann er auch denken.
Falls Ihr Kind motiviert ist, seine Schrift zu verbessern, gibt es einige hilfreiche Übungen:
In die Luft schreiben
Bitten Sie Ihr Kind, kurze Wörter in die Luft zu schreiben. Dabei bewegen sich nur der Arm/das Schultergelenk, nicht aber die Hand oder die Finger. So kann das Gehirn neue Nervenbahnen bilden, die helfen, die Handschrift zu verbessern.
Sandpapier-Übungen
Eine andere Idee: Schreiben Sie Wörter auf Sandpapier und lassen Sie Ihr Kind die Wörter mit geschlossenen Augen nachfahren (Sie führen die Hand). Das ist ein sehr intensives Erleben (das Raue des Papiers und nur fühlen, aber nicht sehen).
Schrift vergrößern
Damit die Schrift besser wird, sollte man sie erst einmal vergrößern, damit es dem Kind leichter fällt, sauberer zu schreiben. Aber nicht nur beim Üben ist es sinnvoll, größer zu schreiben: Eine größere Schrift wirkt immer sauberer als eine kleine.
Nachschreiben
Im Internet gibt es reichlich Schriften zum Download. Je nachdem, welche Schrift Ihr Kind lernt, laden Sie sich die Schrift herunter und erstellen Sie ein Arbeitsblatt.
Tipps
- Setzen Sie die Schriftgröße auf mindestens 80 Punkt.
- Schreiben Sie einen Satz, den das Kind freut – das steigert sofort das Interesse und macht ein gutes Gefühl. Je mehr gute Gefühle Ihr Kind beim Schreiben erlebt, desto mehr wird es schreiben wollen. Oder: Lassen Sie Ihr Kind selbst am PC den Satz erstellen.
- Wählen Sie als Schriftfarbe ein sehr helles Grau, dann macht es mehr Spaß die Buchstaben nachzufahren.