Zwei Gedächtnistechniken für die Schule

NeuroNation-LogoDieser Artikel ist Teil einer Serie von Tipps der Gehirnjogging-Website NeuroNation

Heute stellen euch die Macher von NeuroNation zwei Gedächtnistechniken vor, die man – mit etwas Übung – auch sehr gut in der Schule einsetzen kann: die Loci-Methode und die Mnemo-Technik.

 

Die Loci-Methode

Die Loci-Methode hat ihre Wurzeln in der Mnemotechnik und ist eine bekannte, recht einfache Variante unter den Lern- und Assoziationstechniken. Ihr Hauptziel ist es, sich gezielt Reihenfolgen zu merken. Dabei durchläuft unser Geist einen festen, immer gleichen Weg, einen bestimmten Pfad. Folgt man diesem Pfad, behält man automatisch Begriffe in ihrer gewünschten Reihenfolge. Die Loci-Technik basiert wie alle Mnemotechniken auf Assoziationen und Verknüpfungen.

Auch Redner und Schauspieler in der Antike nutzten diese Technik, um ihre Reden auswendig zu lernen. Schauspieler der griechischen Dramen merkten sich lange Texte anhand von Steinen und deren Formen in der Theatermauer. Im antiken römischen Forum haben sich die Redner ihre Argumente anhand von Orten gemerkt, die sie in Gedanken abgelaufen sind. Die alten Griechen erkannten an ihrem Erfolg, dass es dem Mensch leicht fällt, in eine räumliche Verknüpfung eingefügte Informationen geordnet wiederzugeben.

Beispiel: Wolke, Schmetterling, T-Shirt und Krone

Dieser Aufzählung zu folgen, ist recht leicht. Doch sich später an alle Begriffe zu erinnern, ist ohne Anwendung guter Gedächtnis-Techniken fast unmöglich. Jedem der oben erwähnten Begriffe wird nun also ein prägnanter Ort zugewiesen. Die Plätze sind „nur“ in unserer Vorstellung aktiv und warten darauf, mit einem Begriff gefüllt zu werden. Straßen, ein bestimmtes Kaufhaus, Züge eignen sich als Verknüpfungsorte besonders gut. Für oben erwähnte Begriffe könnte man den Oberbegriff „Kaufhaus“ wählen. Nun bringt man mit der Loci-Technik die Begriffe: Wolke, Schmetterling, T-Shirt und Krone mit dem Ort: „Kaufhaus“ in Verbindung. Wie immer ist es wichtig, die Begriffe und den Ort: „Kaufhaus“ zunächst in Bilder vor dem geistigen Auge zu verwandeln.

Der rote Faden – eine interessante Geschichte:

  • Das Kaufhaus befindet sich in der Wolkenstraße 8.
  • Gleich im Eingangsbereich fliegt mir ein zauberhafter Schmetterling entgegen.
  • Diesen nehme ich mit ins erste Obergeschoss des Kaufhauses, wo sich die Damenoberbekleidung befindet. Ich halte Ausschau nach einem T-Shirt.
  • Das T-Shirt wird mir an der Kasse von einer boshaften Kundin aus der Hand gerissen, die behauptet, eine Prinzessin (Krone) zu sein und deshalb ein Anrecht darauf hat.

Diese Technik gelingt deshalb so gut, weil das menschliche Gehirn Informationen ausgezeichnet ortsabhängig in sich aufnehmen und abspeichern kann. Durch die bildhafte Vorstellungskraft lassen sich Aufzählungen aller Art besonders gut merken. Die Anwendung der Loci-Methode ist eine erfolgreiche Investition. Sie steigert Merkfähigkeit und wirkt sich dadurch positiv auf Alltag, Schule und Berufsleben aus. Braucht man bestimmte Begriffe über längere Zeit nicht mehr, verschwimmt die Erinnerung und die „Speicherorte“ können wieder mit neuem Inhalt gefüllt werden.

 

Die MNEMO-Technik

MNEMO: Das Kunstwort „Mnemo“-Technik tritt seit dem 19. Jahrhundert an die Stelle des Begriffes „Gedächtniskunst“.Sinn und Ziel der Mnemotechnik (aus dem Griechischen: „Gedächtnis“, „Erinnerung“) ist die reichhaltige Aufnahme von Informationen und deren gute Verarbeitung. Daraus kristallisiert sich ein bewusstes „sich Erinnern“ – und zwar auf Dauer! Vulgo „Eselsbrücken“ bauen, Reime bilden, innere Bilder entwickeln. Es handelt sich also um ein kluges Schema effektiven Lernens und Erinnerns. Eine wichtige Rolle dabei spielt die Assoziations-Technik. Will man sich eine Reihe verschiedener Dinge merken, ist es sinnvoll, sich diese bildhaft vorzustellen. Danach stellt man in Form einer lustigen oder schrecklichen Geschichte eine Verknüpfung her. Diese Begriffe werden zunächst visuell erfasst. Die Verknüpfung lautet: Ein Elefant verliebt sich (Herz) in eine Prinzessin (Krone) und um ihr näher zu kommen, verkleidet er sich als Handwerker (Zange).Diese Assoziation beinhaltet Witz und Emotion (Verliebtsein). So prägen sich die Namen „Elefant, Herz, Prinzessin und Zange“ gut und dauerhaft ein. Weitere Gefühle, die sich gut einprägen lassen, sind Schmerzempfinden und Hungergefühl. Diese simple Methode findet man übrigens bei allen Mnemotechniken wieder. Darum sollte diese eben vorgestellte Assoziations-Übung regelmäßig geübt und angewendet werden.Als Sammelwerk vieler Techniken bietet sie einen gewissen Mehrwert und verbindet sinnvoll alte „Muster“ mit neuen „Mustern“.

Die „Mnemotechnikfabrik“ basiert und stützt sich auf:

  • Fantasie
  • Visualisierung
  • Logik
  • Emotion
  • Transformation
  • Lokalisation
  • Assoziationen